Viele Fehlerquellen beim Obstbaumschnitt – das können Sie alles falsch machen

Wir alle wollen eigentlich nur das Beste, wenn wir den Bäumen zum Schnitt zu Leibe rücken. Doch im Eifer des Gefechts passieren oft Fehler, die wir später schwer bereuen können.

 

Bloß nicht im Frühjahr schneiden

 

Folgende Bäume dürfen nicht im Frühjahr geschnitten werden, da sie ansonsten eventuell nicht richtig wachsen. Hierzu gehören die Robinie, die Walnuss, die Birke und der Kegelahorn. Bei ihnen besteht die Problematik, dass sie entweder bereits sehr früh austreiben oder aber bei Frühlingsschnitt sehr stark bluten. Tritt zu viel Saft aus, gehen wertvolle Nährstoffe verloren, die wiederum für das Wachstum fehlen. Da die Bäume sich im Herbst bereits auf die Winterruhe einstellen, führen sie weniger Saft, sodass auch weniger Nährstoffe verloren gehen.

Die Frühaustreiber benötigen aber auch ein wenig Winterruhe. Daher ist es unumgänglich, dass sie bereits im Herbst geschnitten werden. So ist ausreichend Zeit vorhanden, dass sie sich regenerieren können.

 

Vorsicht bei Frost

 

Obstbäume dürfen grundsätzlich nicht bei Frost geschnitten werden. Dennoch ist es wichtig für die Obstbäume, dass sie zwischen November und April geschnitten werden. Einzige Ausnahme bilden die Süßkirsche und der Pfirsich. Der Pfirsich ist im April, spätestens im Mai an der Reihe. Die Süßkirsche hingegen wird gleich nach der Ernte wieder in Form gebracht. Alle anderen werden an frostfreien Tagen, möglichst um die frühe Mittagszeit, beschnitten. Ist man spät dran, kann es passieren, dass sie nicht korrekt austreiben und die Ernte entsprechend schlechter ausfällt.

 

Wassergeschosse entfernen

 

Viele Obstbäume, die zwar gut wachsen, aber nur wenig Früchte tragen, wurden nicht von ihren Wassergeschossen befreit. Hierbei handelt es sich um steil nach oben wachsende Triebe, die das Innere des Baumes verdichten. Sie sind nicht nur anfällig für Erkrankungen, sondern nehmen den tragenden Ästen auch noch das Sonnenlicht. Sie sollten nicht geschnitten, sondern ausgerissen werden. Auf diese Weise ist die Entfernung gründlicher. Zudem „merkt“ sich der Baum die Stelle und es werden dort im Idealfall keine weiteren Wassertriebe entstehen.

 

Sommerschnitt

 

Immer mehr Obstbäume werden als Spalierbäume gepflanzt. Diese werden vornehmlich im Sommer geschnitten. Zum einen, um sie in Form zu halten. Zum anderen, weil es besser ist, sie vor dem Herbst gestutzt zu haben. Da sie aber öfter beschnitten werden als freistehende Obstbäume, bedürfen sie ohnehin nicht eines starken Winterschnitts. Beim Sommerschnitt ist zu beachten, dass er nicht vor August getätigt werden sollten. Anderenfalls kann es zu einem weiteren Wachstumsschub kommen, der den Baum schwächt, sodass er in diesem Zustand in den Winter gehen muss. Das kann zu Anfälligkeiten führen.

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